In Deutschland gelten derzeit circa 70 Nutztierrassen als vom Aussterben bedroht. Dazu zählen neben Rinder- und Schweinerassen auch besondere Schafe, Kaninchen, Geflügel und Bienen. 

 

Mit der Intensivierung der Tierhaltung in der Landwirtschaft seit den 50er Jahren wurden Tierrassen gezüchtet, die an die industriellen Stallhaltungssysteme angepasst waren und innerhalb kürzester Zeitspannen Höchstleistungen erbringen konnten. Die zunehmende Neuorientierung von Landwirten und Konsumenten zu einer extensiven Form der Tierhaltung lässt das Interesse an den traditionellen Nutztierrassen neu entstehen. Diese besitzen Eigenschaften wie Robustheit, Frohwüchsigkeit und Friedfertigkeit, durch die sie für eine artgerechte Freilandhaltung oft besser geeignet sind als moderne Hybridrassen. 

 

Die Rückkehr zu traditionellen Nutztierrassen bedeutet auch aus kulinarischer Sicht einen Gewinn: Statt des in wenigen Wochen produzierten geschmacksarmen Fleisches aus der konventionellen Tierproduktion wächst das Fleisch der alten Nutztierrassen langsamer und ist damit mit der geeigneten Fütterung und Haltung auch intensiver im Geschmack. So trägt der Genuss vom Fleisch alter Haustierrassen dazu bei, sie auch in Zukunft zu erhalten. 

 

Denn wer kennt sie noch, das Bunte Bentheimer Schwein, das Ramelsloher Huhn oder das Rauhwollige Pommersche Landschaf ? In den verschiedenen Regionen Deutschlands wurden, wie auch anderswo auf unserem Erdball, über Jahrhunderte eine Vielzahl unterschiedlicher Nutztierrassen gezüchtet. Diese passten sich hervorragend an ihre Umgebung an, kamen etwa mit besonderen Klimabedingungen oder Besonderheiten "der Scholle" gut zurecht. 

 

Heute wissen wir, dass mit diesen Rassen ein wichtiges genetisches Potential unwiederbringlich verloren ging, bzw. immer noch verloren geht. Zudem sind die alten Rassen, welche über Jahrhunderte unsere Vorfahren begleiteten, ein zu schützendes Kulturgut, vergleichbar mit einem alten Baudenkmal oder Kunstwerken. Als das Problem des Rassesterbens erkannt wurde, war es vielerorts schon zu spät. So ist z.B. das Deutsche Weideschwein seit einigen Jahren ausgestorben. 

 

 

" Der Kleine Hof" züchtet derzeit als Rassen von der "roten Liste" das rote Höhenvieh,

das Suntheimer Huhn und Lakenvelder Hühner. Die Haltung weiterer Rassen

ist geplant.

Hinzugekommen sind  "Schwarzwälder Füchse", eine alte haupstsächlich zur Arbeit im Forst genutzte Pferderasse und Lachshühner.